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Der geistliche Gesang konzentrierte sich im Reformiertentum auf den Psalmengesang. Auch in Zürich war er weit verbreitet. Er ertönte zu Hause und bei geselligen Zusammenkünften. Im Gottesdienst aber wurde in Zürich nach Einführung der Reformation rund siebzig Jahre lang nicht gesungen. Als Kirchengesang wurde der Psalmengesang erst 1598 in den Gottesdienst eingeführt. Ein Vorsänger sang vor, die Gemeinde sang Stück für Stück ohne instrumentale Begleitung nach. An vielen Orten unterstützten dabei Chöre, die rein männlich oder auch gemischt besetzt waren und meist in den vorderen Kirchenstühlen Platz nahmen, den Gemeindegesang.
Das erste Zürcher Kirchengesangbuch kannte zwei Vertonungen des Psalters: die populären, einstimmige Fassung in teutscher Melodey sowie den anfangs deutlich unpopuläreren Lobwasserpsalter, der sich an den französischen Genfer Psalter anlehnte. Im Verlauf des 17. Jh. verbreiteten sich vierstimmige Psalmenvertonungen. Angesichts der Tatsache, dass – soweit bekannt – Chöre mehrere Stunden wöchentlich probten, dürfte der Chorgesang gut geklungen haben.
Gebreüchliche einstimmige Fassung des Psalters nach teütscher Melodey.
Audioaufnahme vom Chor Tremolo und Seefelder Singstunde unter Leitung von Michael Bieler.
Lobwasserpsalter auf der Vorlage des Genfer Psalters nach mehrstimmiger französischer Melodey.
Audioaufnahme vom Chor Tremolo und Seefelder Singstunde unter Leitung von Michael Bieler.