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Am 8. April 2024 wurde zu einem Podiumsgespräch über das Berufsfeld Schule eingeladen. Die Studierenden konnten einem Gespräch mit fünf Lehrpersonen zuhören und Fragen stellen.
Die erste, ehrliche Antwort auf die Frage nach den guten Seiten des Lehrberufs lautete "Geld und Ferien". Im Verlauf des Gesprächs wurde differenziert: Die Lehrpersonen schätzen die zeitliche Flexibilität und die Dynamik des Berufs. Ständig kommen neue Schüler:innen hinzu, die sich rasant entwickeln. Dieser Zyklus ist spannend, verhindert Monotonie und hält die Lehrpersonen jung. Zudem kann man im Geschichtsunterricht an den Interessen der Schüler:innen anknüpfen und Begeisterung wecken. Die Schulferien sind zwar angenehm, dienen aber oft der Vor- und Nachbereitung und kompensieren intensive Arbeitsphasen.
Julian Führer, der an der Kantonalen Maturitätsschule für Erwachsene in Zürich unterrichtet, betonte, dass die "wellenartige Belastung" die grösste Herausforderung sei. Andere Lehrpersonen wiesen auf die manchmal anspruchsvolle Zusammenarbeit im Kollegium hin und berichteten von Generationenunterschieden, besonders bei Engagements in Kommissionen. Manchmal werde das Fach Geschichte geringgeschätzt ("Ihr zeigt ja eh nur Filme").
Die Einblicke waren für die Geschichtsstudierenden wertvoll und vermittelten ein realistisches Bild des Lehrberufs. Dazu beigetragen hat zweifellos, dass die Podiumsgäste ihre Botschaften gut vermitteln konnten und verständliche und ehrliche Antworten gaben. Dass sie nicht nur an Gymnasien, sondern auch an Berufs- oder Sekundarschulen arbeiten, machte deutlich, dass Historiker:innen an verschiedenen Typen von Schulen unterrichten können.
Die vielen Fragen der Studierenden zeigten, dass sie sehr interessiert waren und der Lehrberuf für Geschichtsstudierende eine plausible Berufsperspektive darstellt. Die Gäste empfahlen, bereits während des Studiums an die Fächerkombination zu denken. Als wichtigstes Fazit gilt, dass Beziehungen wichtig ("Beim Freitagsbier werden Stunden vergeben") und Vikariate eine Chance sind, in den Beruf einzusteigen.
Bericht von Marius Erismann (Masterstudent Wirtschaftsgeschichte)