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Historisches Seminar

HS 2012

MA-Seminar: Von den Balkankriegen bis zum Völkermord an den Armeniern (1912-1915)

           

Die 1910er Jahre sind das "letzte und längste Jahrzehnt" des Osmanischen Reichs. Damals zerbrach die osmanische Ordnung nach Innen und Aussen. Im Nahen Osten wurde die Basis für andersartige nachosmanische Strukturen, so den türkischen Nationalstaat in Kleinasien und Israel in Palästina, gelegt. Die Analyse der osmanischen 1910er Jahre ist daher grundlegend für das Verständnis, ihre Interpretation massgeblich für die Legitimierung dessen, was sich im Nahen Osten weiter entwickelt. Das Seminar untersucht den osmanischen Zeitabschnitt von der Jungtürkischen Revolution von 1908 bis zur Mitte der 1910er Jahre und fokussiert dabei auf die politische Radikalisierung von den Balkankriegen bis zum ersten Jahr des Ersten Weltkriegs, als die Komiteeregierung der armenischen Existenz in Kleinasien und Thrakien ein Ende setzte. Das Seminar im Frühjahrssemester 2013 wird den Schwerpunkt auf die zweite Hälfte der 1910er Jahre und die dominierende politische Gestalt von 1908 bis 1918, Talat Pascha, legen. Beide Seminare diskutieren neueste Forschungen. Sie können einzeln besucht werden.

           

Einführende Lektüren:

T. Akçam: The Young Turks' crime against humanity. The Armenian genocide and ethnic cleansing in the Ottoman Empire, Princeton 2012; E. Boyar: Ottomans, Turks and the Balkans: empire lost, relations altered, London 2007; M. Reynolds: Shattering empires. The clash and collapse of the Ottoman and Russian Empires 1908-1918, Cambridge 2011; R. Suny, F. Göcek, N. Naimark: A question of genocide. Armenians and Turks at the end of the Ottoman Empire, Oxford 2011.

Weiterführende Informationen

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