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Historisches Seminar

Herbst 2011

Solddienst. Schweizer und Iren im Dienste Frankreichs und Spaniens (Seminar)

Die Solddienstunternehmer der Eidgenossenschaft waren quantitativ die grössten Söldnerlieferant an die europäischen Monarchien des Ancien régimes. Die wichtigsten Abnehmer waren die Könige von Frankreich, Spanien, Sardinien und Neapel sowie die holländischen Generalstaaten. Die Eidgenössischen Söldner waren jedoch nicht die einzigen, welche in fremden Diensten standen. Die nächstgrösste Söldnergruppe war irischer Provenienz. Schweizerische und irische Regimenter standen im 18. Jahrhundert zeitgleich sowohl in Frankreich wie in Spanien.

Das Kollquium macht sich zur Aufgabe das Engagement schweizerischer und irischer Soldregiment hinsichtlich folgender Aspekte vergleichend zu betrachten:

  • Die Dienst- und Kriegserfahrung von Solddienstoffizieren und – soldaten in Selbstzeugnissen.
  • Die Gestaltung und der Wandel der militärischen Ausbildung und Kampfweise.
  • Die gegenseitige Beziehung zwischen Dienstherren und den Solddienstunternehmern, bzw. Regimentsinhabern.
  • Die Solddienstunternehmung als Wirtschafts- und Familienunternehmen, einschliesslich der Funktionen der Frauen der Kompagnie- und Regimentsinhaber.
  • Die Funktion der politischen Instanzen (z.B. eidgenössischen Tagsatzung) als Regulatoren des Interessenausgleiches zwischen den Solddienstfamilien und der Interessenwahrnehmung gegenüber den Dienstherren.

Dabei soll der aktuelle Forschungsstand ermittelt und Forschungsperspektiven erarbeitet werden.

Literatur

Büsser Nathalie: Die «Frau Hauptmannin» als Schaltstelle für Rekrutenwerbungen, Geldtransfer und Informationsaustausch.Geschäftliche Tätigkeiten weiblicher Angehöriger der Zuger Zurlauben im familieneigenen Solddienstunternehmen um 1700Gilomen, Hans-Jörg; Müller, Margrit; Tissot, Laurent (Hg.), Dienstleistungen. Expansion und Transformation des «dritten Sektors» (15.–20. Jahrhundert) / Les services. Essor et transformation du «secteur tertiaire» (15e–20e siècles) (Schweizerische Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialgeschichte 22), Zürich 2007, S. 143–153.

Büsser, Nathalie: «Salpeter, Kupfer, Spitzeldienste und Stimmenkauf. Die kriegswirtschaftlichen Tätigkeiten des Zuger Militärunternehmers und Magistraten Beat Jakob II. Zurlauben um 1700 für Frankreich», in: Groebner, Valentin; Guex, Sébastien; Tanner, Jakob (Hg.), Kriegswirtschaft und Wirtschaftskriege (Schweizerische Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialgeschichte 23). Zürich 2008.

Fuhrer, Hans Rudolf; Eyer, Robert Peter, Schweizer in «Fremden Diensten». Verherrlicht und verurteilt, Zürich 2006.

Gente ferocissima. Solddienst und Gesellschaft in der Schweiz (15. – 19. Jahrhundert). Festschrift für Alain Dubois, Zürich 1997.

Murphy, David, The Irisch Brigades 1685 – 2006, Dublin 2007.

Rowlands, Guy, «Foreign Service in the Age of Absolute Monarchy: Louis XIV and His Forces Etrangères», in: War in History 2 (2010).

Weiterführende Informationen

Seminar

Beginn: 1. Semesterwoche
Zeit: wird noch bekannt gegeben
Anmeldung: rjaun@hist.uzh.ch

Zielgruppe

Interessierte Studierende

Voraussetzungen

Grundstudium