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Historisches Seminar

Herbstsemester 2010

Vorlesung

Städtische Gesellschaft

Standen die Städte des Mittelalters am Anfang der modernen westlichen Marktwirtschaft, des freien Bürgertums und des Individualismus? Oder ist die "Urbanitas" des Mittelalters mit der modernen Urbanität gar nicht vergleichbar? Die Vorlesung setzt bei neuzeitlichen Debatten und Fantasien über die Stadt des Mittelalters an und führt in die aktuelle sozial- und kulturgeschichtliche Stadtforschung ein. Thematische Schwerpunkte bilden derzeit stark diskutierte Fragen zur politischen Kultur, zur Delinquenz, zu Wohnformen, Familie und Verwandtschaft, zu Kreditbeziehungen, Randgruppen sowie zur Bildung und Verschriftlichung. Die Vorlesung verbindet eine auf ganz Europa gerichtete Frageperspektive mit Einführungen in wichtige Typen von städtischen Quellen aus der Schweiz und angrenzenden Gebieten.

Seminar

Emotionale Regimes im Mittelalter

Angst, Hass, Liebe und Trauer – wie Menschen im Mittelalter so bezeichnete Gefühle wirklich erlebten, bleibt uns weitgehend verschlossen. Doch können wir "emotionale Regimes" (William M. Reddy) rekonstruieren, also Erwartungen, Vorgaben und Vorstellungen darüber, was in bestimmten Situationen gefühlt werden sollte. Das Seminar befasst sich mit aktuellen Debatten über historische Zugänge zu Emotionen und geht der kontroversen Frage nach, ob das Mittelalter eine uns fremde Emotionalität aufwies: War dieser Zeitraum durch eine besondere Macht der Gefühle, eine geringe Impulskontrolle, heftige Gefühlsschwankungen, überhaupt eine andere Balance zwischen Ratio und Emotionen gekennzeichnet? Welche emotionalen Anforderungen stellten spezifische Lebensformen des Mittelalters wie die Mystik, die Höfische Liebe oder das Ideal des Rittertums mit seinem Programm der Selbstdisziplinierung? Das Seminar verbindet die Lektüre aktueller Forschungsliteratur mit intensiver Quellenarbeit an literarischen und gelehrten Texten, Gerichtsakten und Briefen.

Kolloquium

Martin Rüesch

Ad fontes: Einführung in den Umgang mit Quellen im Archiv

Forschungsarbeiten im Archiv erfordern spezifische Fähigkeiten und stellen eine Herausforderung dar, die sich Studierenden der Geschichte im Laufe des Studiums fast zwangsläufig einmal stellt – spätestens im Rahmen der Abschlussarbeit. Ziel des Kolloquiums ist es, diese Kompetenzen in der Archivarbeit allgemein und insbesondere im Umgang mit handschriftlichem Quellenmaterial zu vermitteln und zu verbessern.

Als Vorbereitung auf die Sitzungen werden Texte gelesen und interaktive Aufgaben auf der Internet-Lernprogramm »Ad fontes« (www.adfontes.uzh.ch) gelöst. In den Präsenzveranstaltungen wird das so erworbene Wissen in Diskussionen, Gruppenarbeiten und Kurzpräsentationen vertieft sowie in einem Portfolio dokumentiert. Mehrere Exkursionen in Archive und Sammlungen ergänzen das Lernangebot und ermöglichen den direkten Kontakt mit Originalquellen.
Anmeldung: martin.rueesch@hist.uzh.ch (bis 14.9.2010, zusätzlich zur Modulbuchung!)


Kolloquium

Kolloquium für Fortgeschrittene


Weiterführende Informationen

Arbre

VL: Städtische Gesellschaft
Donnerstag, 10.15–12 Uhr,
Beginn: 1. Semesterwoche,
Vorbesprechung: keine.

SE: Emotionale Regimes im Mittelalter
Dienstag, 10.15–12 Uhr,
Beginn: 1. Semesterwoche,
Vorbesprechung: keine.

KO: Ad fontes: Einführung in den Umgang mit Quellen im Archiv
Dienstag, 14.00–15.45 Uhr
Beginn: 1. Semesterwoche, Vorbesprechung: keine.
Anmeldung: martin.rueesch@hist.uzh.ch (bis 14.9.2010, zusätzlich zur Modulbuchung!)

KO: Kolloquium für Fortgeschrittene
Donnerstag, 16.15–18.00 Uhr
Beginn: 3. Semesterwoche,
Vorbesprechung: keine.