Navigation auf uzh.ch
Blockseminar in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Michaela Hohkamp, FU Berlin
Briefe vermitteln reiche Einblicke in persönliche Beziehungen,
alltägliche Handlungen, den Umgang mit Schrift und die Artikulation von
Emotionen. Im Hinblick auf diese Aspekte behandelt das Seminar
Möglichkeiten und Schwierigkeiten der Auswertung von Briefen als
Quellen. Darüber hinaus sollen Briefwechsel als Beziehungspraktiken
historisiert werden. Denn Im Mittelalter verband sich der Austausch von
Briefen oft mit Mechanismen des Gabentauschs und mit den Interaktionen
von Boten, die mit den Absendern und Adressaten persönlich verbunden
waren. In der aktuellen Forschung nutzt man gerade solche komplexe
mediale Situationen als Zugang zur Untersuchung fremdartiger
Beziehungskulturen. Wir arbeiten ausser mit Forschungsliteratur mit den
reichen Briefbeständen aus dem Hochadel im Geheimen Staatsarchiv
Preussischer Kulturbesitz in Berlin.
Das Seminar wird in Zusammenarbeit mit Prof. Michaela Hohkamp und
Studierenden an der FU Berlin durchgeführt. Es besteht aus einer
Einzelsitzung (Di. 22.2.2011, 10-12 Uhr) und je einer gemeinsamen
Blockveranstaltung in Zürich (17.-19.3.2011) und einer in Berlin (26.-
28.5.2011).
Keine Vorbesprechung. Anmeldung: Modulbuchung für BA/MA-Studierende.
Die TeilnehmerInnenzahl unterliegt aus organisatorischen Gründen einer
strikten Begrenzung.
Kolloquium
Geschichte - vor allem auch des Mittelalters - verkauft sich gut, sei es
in der Form von historischen Filmen, Mittelaltermärkten, Re-enactments,
Computergames oder historischen Romanen. Das Interesse der
Geschichtsforschung an der populären Geschichtskultur galt lange vor
allem der Verbreitung nationaler Identitätskonstrukte. Der gegenwärtige
Geschichtskonsum bedient allerdings sehr vielfältige Phantasien und
macht vor nationalen Grenzen nicht mehr halt; vielmehr verhilft die
Unterhaltungsindustrie ausgewählten historischen Motiven zu globaler
Verbreitung. Im Kolloquium nähern wir uns dem Konsum von Geschichte und
vor allem den vermittelten Mittelalter-Vorstellungen mit einer Reihe von
Fragen: Lassen sich über die Präferenz für «Sex and Crime» hinaus
spezifische Nachfrageprofile und damit verbundene
Identifikationsbedürfnisse feststellen? Verweisen neue Konsummuster auf
sich verändernde kulturelle Funktionen der Vergangenheit? Wie lassen
sich Marktkalküle bei der Geschichtsdarstellung in Museen und
Massenmedien mit Wissenschaftsinteressen vereinbaren? Und wie stehen die
fachwissenschaftliche Erforschung und die konsumentenorientierte
Vermarktung der Vergangenheit zueinander?
Kolloquium von lic. phil. Ueli Stauffacher
Das Museum ist ein wichtiges Medium der Geschichtsvermittlung. Im
Kolloquium gehen wir der Frage nach, wie die Museen funktionieren, wie
Ausstellungen entstehen und Objektensembles mit Sinn versehen werden.
Theoretische Auseinandersetzungen über museologische Themen und kleinere
praktische Übungen sowie Ausstellungsbesuche ermöglichen einen Einblick
in den Museumsalltag.
An drei Mittwochen finden Ausstellungsbesuche statt, an denen das
Kolloquium mindestens eine Stunde länger dauert.
Keine Vorbesprechung. Anmeldung bis spätestens 14. Februar 2011 an
stauffacher@schlosskyburg.ch erwünscht. Achtung: Diese Anmeldung ersetzt
nicht die Modulbuchung für BA/Ma-Studierende.