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Prof. Dr. Svenja Goltermann
Dr. Franziska Rüedi
Jakob Odenwald
Was ist die Natur des Menschen? Seit dem Ende der 1950er Jahre forschten am Max-Planck-Institut für Verhaltensphysiologie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zu angeborenen Verhaltensmustern bei Tieren und Menschen. Sie gaben Antworten auf diese Frage, die nicht nur kontroverse Debatten auslösten, sondern auch populäre Vorstellung davon prägten, was es heißt, Mensch zu sein. Das Projekt rekonstruiert die Geschichte dieses biologischen Denkstils zwischen 1960 und 1990 und fragt nach wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Kontexten, in denen er plausibel und wirkmächtig wurde. Das Projekt leistet damit einen Beitrag zur Zeitgeschichte der biologischen Wissenschaften und schreibt die ‘menschliche Natur’ ein in die Geschichte der Bundesrepublik.
Peter Fritz
Wie wurden die Westdeutschen Demokraten? Zu dieser vieldiskutierten Frage zeigt das Projekt, dass die Deutschen Demokratie für etwas hielten, das gelebt werden musste, für etwas, das sich im Prozess zu vollziehen hatte. Und dieses Demokratie-Leben – so die zentrale These – war ein Projekt der sozialen Nähe. Konzepte der sozialen Nähe, wie Nachbarschaft, Gruppe, Gemeinschaft oder Familie, waren mit Vorstellungen von Demokratie, Politik, Volk und Staat verschmolzen und bestimmten das Handeln der Menschen.
Nadia Pettannice