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Das spezialisierte Masterprogramm History of the Contemporary World / Zeitgeschichte (HCW/ZG) bietet die Möglichkeit, sich mit der Historizität von Konflikten und gesellschaftlichen Umbrüchen der Gegenwart auseinanderzusetzen. Es befähigt die Studierenden, historische Analysen zur modernen Welt bzw. zur Gegenwart zu erarbeiten und die Herausforderungen kennenzulernen, die sich der Geschichtsschreibung in einer digitalisierten und globalisierten Welt stellen.
Das Lehrangebot zeichnet sich durch forschungsnahe Seminare, Kooperationen mit Archiven und Museen sowie die Vermittlung von Kenntnissen digitaler Methoden in der Geschichtswissenschaft aus. Der Masterstudiengang ist forschungsnah und interdisziplinär angelegt. Er kombiniert exklusive, für die Studierenden des Programms reservierte Module mit solchen aus dem allgemeinen Angebot des Zeitbereichs Neuzeit des Historischen Seminars.
Die Hauptsprache im spezialisierten Masterprogramm ist Deutsch. Gute Kenntnisse in Deutsch werden vorausgesetzt. Es werden jedoch auch Seminare und Übungen in Englisch angeboten. Lateinkenntnisse werden nicht verlangt. Informatikkenntnisse sind willkommen, aber keine Voraussetzung.
Jeweils Herbstsemester
Weitere Informationen zu den Zulassungsvoraussetzungen und zum Bewerbungsprozess
Seminar: Einführung in die Zeitgeschichte (12 ECTS Credits)
Zweisemestriges Pflichtmodul, Beginn jeweils im Herbstsemester
Das Lektüreseminar erschliesst auf Basis von ausgewählten Texten zentrale Referenzwerke, theoretische Positionen und methodische Werkzeuge der Zeitgeschichte. Es setzt sich zum Ziel, die Historizität von gesellschaftlichen Umbrüchen und Konflikten der Gegenwart verstehen zu lernen und die Studierenden zu befähigen, sich an Kontroversen und Debatten über die Gegenwart zu beteiligen. Im Zentrum des Seminars steht die ausführliche Diskussion anspruchsvoller Texte. Dabei soll insbesondere auch die Fähigkeit geschult werden, kürzere, pointierte mündliche Interventionen und prägnante Kurzessays zu verfassen und im Rahmen einer schriftlichen Seminararbeit auf Basis von Literatur eine eigenständige Auseinandersetzung mit Fragen der Zeitgeschichte zu leisten. Die Seminararbeit wird im Laufe des zweiten Semesters geschrieben, in dem keine Sitzungen mehr stattfinden.
Übung: Archive, Technologien, Medien (9 ECTS Credits)
Zweisemstriges Wahlpflichtmodul, Beginn jeweils im Herbstsemester
Die Übung erkundet in Kooperation mit Archiven, Museen und anderen Gedächtnisinstitutionen Methoden und Materialien zur Erforschung der Zeitgeschichte. Sie ist forschungsnah konzipiert und setzt sich zum Ziel, auf der Basis von unterschiedlichen Archiven neue Untersuchungsgegenstände zu erarbeiten. Dabei geht es übergeordnet auch um die Frage, wie gegenwärtig vor dem Hintergrund postkolonialer und medientheoretischer Perspektiven Theorie und Praxis von Archiven reflektiert werden. Zudem werden die Studierenden dabei unterstützt, in Auseinandersetzung mit Gedächtnisinstitutionen und historisch gewachsenen Praktiken eigenständige Forschungsinteressen zu entwickeln.
Übung: Geschichte in der digitalisierten Welt (9 ECTS Credits)
Zweisemestriges Wahlpflichtmodul, Beginn jeweils im Frühjahrssemester
Die Übung bietet eine methodische und theoretische Einführung in die Herausforderungen der Geschichtsschreibung in der digitalisierten Welt. Dabei geht es um die Frage, wie digitale Operationen die Herstellung und Archivierung von Wissen verändern und welche geopolitischen und epistemischen Implikationen mit diesen Umbrüchen verbunden sein könnten. Das Modul setzt sich zum Ziel, mittels Tutorien Grundkenntnisse der Programmierung zu vermitteln, grundlegendes Wissen über digitale Infrastrukturen (in Bezug auf Text, Bild, Ton, Statistiken) zu erwerben sowie Methoden zur Erforschung der Geschichte der Digitalisierung zu erproben. Die Übung ist forschungsnah angelegt und ermuntert die Studierenden, im Rahmen ihrer Schreibpraxis und digitaler Präsentationsformen mit den erworbenen Kenntnissen zu experimentieren.
Neben den exklusiven Modulen können die Studierenden auch Seminare aus dem Zeitbereich Neuzeit des MA-Studienprogramms Geschichte als Wahlpflichtmodule belegen. Daneben bieten weitere curriculare Module in Form von Kolloquien, Seminaren und Vorlesungen aus dem Angebot des Historischen Seminars im Zeitbereich Neuzeit inkl. Osteuropa die Möglichkeit, sich thematisch zu positionieren. Für weitere Informationen siehe Modulkatalog.
Der Masterabschluss erfolgt durch das Verfassen der Masterarbeit, den Besuch von zwei begleitenden Masterkolloquien bei der betreuenden Person der Masterarbeit und die mündliche Prüfung.
Der spezialisierte Master qualifiziert für die akademische Forschung und Lehre im Bereich der History of the Contemporary World / Zeitgeschichte und der Digital History. Darüber hinaus eröffnet das Studienprogramm ein breites Tätigkeitsfeld in Archiven, Gedächtnisinstitutionen, Medien- und Kultureinrichtungen, in internationalen Organisationen, NGOs, der öffentlichen Verwaltung sowie in Privatunternehmen, die ein Verständnis von gesellschaftlichen Umbrüchen und Konflikten der Gegenwart voraussetzen.
Unter bestimmten Bedingungen kann mit dem Masterprogramm «History of the Contemporary World/ Zeitgeschichte» das Lehrdiplom für Maturitätsschulen erworben werden.