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Pergamon kommt wegen seiner herausragenden Rolle als hellenistische Residenzstadt und römische Metropole besondere Bedeutung für die altertumswissenschaftliche Forschung zu. Für die Erschliessung seiner politischen, institutionellen, wirtschaftlichen, sozialen, kulturellen wie religiösen Geschichte bildet die inschriftliche Hinterlassenschaft die primäre Quellengattung. Die Inschriftenfunde der Grabungen der Berliner Museen des 19. Jahrhunderts hat Max Fränkel 1890 und 1895 in den 'Inschriften von Pergamon' (Altertümer von Pergamon VIII 1-2) zusammengefasst vorgelegt, die der Grabungen des DAI in dem ausserhalb der antiken Stadt gelegenen Asklepieion wurden 1969 von Christian Habicht veröffentlicht (Altertümer von Pergamon VIII 3). Die grosse Anzahl der besonders seit dem Beginn der Ausgrabungen durch das Deutsche Archäologische Institut seit dem Anfang des 20. Jh. zu Tage gekommenen Inschriften ist dagegen bis heute nur in vorläufigen Publikationen zugänglich und in wesentlichen Teilen auch nach wie vor unpubliziert.
Geplant und in Arbeit ist daher ein neuer Band in der Reihe 'Altertümer von Pergamon'. In diesem werden die bislang verstreut veröffentlichten Funde, deren Publikation häufig nicht mehr den heutigen Anforderungen an eine Edition entspricht, sowie die neuen Inschriften mit umfassenden Kommentaren vorgelegt. Wichtige Neufunde, die eine umfassendere und systematische Behandlung erfordern, die eine Corpuspublikation sprengen würden, werden vorab in monographischer Form publiziert.
Mit dem vom SNF für vier Jahre ab 2023 geförderten Digitalisierungsprojekt 'iPergamon - Ein digitales Corpus der Inschriften von Pergamon' werden nun zusätzlich am Lehrstuhl die über 800 bis dato in AvP VIII 1-3 veröffentlichten pergamenischen Inschriften neu bearbeitet und in einer den aktuellen Standards entsprechenden Form digital ediert (https://data.snf.ch/grants/grant/212371).
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