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Mit dem Schwerpunkt auf Ciceros Gerechtigkeitsbegriff und dessen Wirkungsgeschichte holt das JustCity-Projekt einen der originellsten und einflussreichsten Beiträge zum politischen Denken in der westlichen Welt aus dem unverdienten wissenschaftlichen Schattendasein. Tatsächlich stellt Ciceros auf dem Recht beruhender Gerechtigkeitsbegriff nicht nur eine entscheidende Neuerung gegenüber dem ethisch grundierten Gerechtigkeitsbegriff griechischer Philosophen dar, er trug auch massgeblich zur Entstehung des frühneuzeitlichen Natur- und Völkerrechts sowie des modernen Verfassungsdenkens bei. Um die Wirkungsgeschichte des Ciceronianischen Gerechtigkeitsbegriffs in Gänze zu ermessen, verfolgt ihn das JustCity-Projekt anhand der von Karneades inspirierten Gerechtigkeitsdebatte im 3. Buch der Republik durch vier entscheidende historische Stationen hindurch: (i) von seiner Entstehung in der späten römischen Republik über (ii) seine Überlieferung durch die beiden frühchristlichen Autoren Laktanz und Augustin und (iii) seiner Nutzbarmachung in den von Alberico Gentili und anderen frühneuzeitlichen Denkern geführten Auseinandersetzungen um das Natur- und das Völkerrecht bis zu (iv) dem Einfluss, den er - vermittelt durch die Naturrechtstheoretiker des frühen 17. Jahrhunderts - auf das politische Denken der Aufklärung im 18. Jahrhundert haben sollte. Mit diesen vier Stationen sind auch die vier zentralen Themen des Projekts umrissen, die jeweils ein eigenes, individuell zu bearbeitendes Teilprojekt bilden werden.
Zur Projektseite: thejustcity.org