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Am 24. Dezember 1870 genehmigte der Zürcher Regierungsrat den Geschichtsprofessoren an der Universität Zürich, die "historischen Studien nach übereinstimmenden Gesichtspunkten zu organisieren". Abgeschlossen wurde die Gründungsphase im Juli 1873 mit einem Seminareglement.
In gut historischer Manier feiert das Historische Seminar kein einzelnes Datum, sondern einen historischen Prozess. Dieser umfasst die Institutionalisierung einer quellenbasierten Geschichtswissenschaft an einer wachsenden Universität in der "Boomtown" Zürich. Das Jubiläumsprogramm beleuchtet aber auch die jüngere Seminargeschichte.
Anlässlich des Seminarfests Ende Mai werden die Jubliläumsaktivitäten mit einer szenischen Lesung rund um die Einführung eines ersten Reglements für die Mitglieder des Historischen Seminars der Universität Zürich im Heumonat 1873 abgeschlossen.
Keynote von Prof. Dr. Brigitte Bedos-Rezak (Videoaufzeichnung der Keynote)
Quellen sind das Kerngeschäft der Historiker:innen. Bereits die Gründung des Historischen Seminars in den 1870er Jahren fusste auf der Etablierung einer ausgeprägten Quellenfokussierung in Forschung und Lehre, die historisches Arbeiten unter sich stets wandelnden Vorzeichen bis heute charakterisiert.
Deshalb widmet sich die epochenübergreifende Tagung dem Thema der Quellen und der Quellenarbeit. In insgesamt fünf Sektionen und einer Keynote werden historische Blicke auf die Arbeit an den Quellen mit den Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft verknüpft. Im Vordergrund stehen praktische wie politische Fragen der Zugänglichmachung und Erforschung von Quellenmaterial vor dem Hintergrund des material, global und vor allem digital turn.
Sources are at the heart of the historian's daily work. The founding of the Department of History in the 1870s was itself one outcome of a sustained focus on sources in historical research and teaching, which is still characterizing historical work today under constantly changing conditions.
The trans-epochal conference is dedicated to the topic of sources and source work. In five sections and a keynote, historical perspectives on the work on sources are linked with the challenges of the present and the future. The focus will be on practical and political questions of making source material accessible and researching it against the background of the material, global and digital turn.
Kontakt / Contact: reencountering@hist.uzh.ch
Im späten 19. Jahrhundert wandelte sich Zürich von einer Kleinstadt an der Limmat zur Grossstadt am See. Die Bevölkerung wuchs rasch und wurde multikultureller, Wirtschaft und Bildungswesen boomten. Davon zeugen markante Gebäude und Infrastrukturen - aber auch die Gründung des Historischen Seminars der Universität Zürich. Das Wachstum brachte Innovationen, aber auch soziale und politische Konflikte mit sich.
Geschichtsstudierende führen anlässlich von 150 Jahren Historisches Seminar der Universität Zürich und in Kooperation mit «Einfach Zürich» und dem Schweizerischen Sozialarchiv durch die historische Boomtown.
Wann | 22. / 29. September 2022, 18-20 Uhr |
Treffpunkt | Polyterasse ETH |
Freier Eintritt |
In einem Podcast zur jüngeren Geschichte des Historischen Seminars (3. Staffel von "15past15") zeigen Jose Cáceres Mardones und Maryam Joseph am Beispiel spannender Geschichten auf, dass das Historische Seminar mehr als nur eine akademische Institution ist. Es ist auch ein soziales Gefüge, in dem Gesellschaft, Politik und persönliche Interessen zusammenwirken.
Hauptgebäude UZH, KOH B-10
Simon Teuscher diskutiert mit Nada Boškovska, Almut Höfert, Hansjörg Siegenthaler und Matthias Weishaupt Veränderungen in der Geschichtswissenschaft im Zusammenhang mit gesellschaftspolitischen Debatten und institutionellen Neuerungen am Historischen Seminar.
Begrüssung: Katharina Michaelowa, Dekanin PhF UZH
Als Jubiläumsauftakt in Coronazeiten berichtet ein fiktiver Zeitzeuge in einem kurzen Film von Tom Gerber, Hanspeter Zenger und Barbara Welter Thaler von der aktenkundig bewegten Gründungszeit und ihren Protagonisten: